Kommen die AKW in 60 Jahren wieder?
Jahrzehnte lang haben aktive Bürger für die Abschaltung der AKW gekämpft, mit Erfolg. Die öffentliche Meinung hat sich, nicht zuletzt durch das Japan-Drama ausgelöst, radikal zu Gunsten eines Ausstieges aus der Atomkraft geändert. Wir waren der festen Meinung, daß das Zeitalter der Atomenergie mit der Abschaltung des letzen AKW endgültig zu Ende gehen würde. Haben wir uns geirrt? Werden wir in ca. 50 – 60 Jahren eine Renaissance der Atomkraftwerke erleben, mit der neuen Technologie der Kernfusion? Der Artikel des OVB vom 13.5., in dem über die in Rosenheim stattfindende internationale Konferenz zur Kernfusionsforschung berichtet wird, hat in uns Zweifel aufkommen lassen, ob wir wirklich schon auf einem guten Weg sind, mit dem endgültigen „aus und vorbei“. Wenn mit Nachhaltigkeit weiter an der Fusionstechnologie geforscht wird, wie der Artikel beschreibt, muß man ja daraus folgern, daß die Entwicklung weiterhin staatlich gefördert wird. Warum diese Inkonsequenz und diese Verschwendung von Steuergeldern, wenn doch alle politischen Aktionäre darauf schwören, daß in 50 Jahren der Umstieg auf die Erneuerbaren Energien zu 100 % verwirklicht ist.
Ehrlich gesagt: die Befürchtung, die Kernfusion könnte in 50 Jahren eine Renaissance der Kernenergie einläuten, habe ich nicht. Schon vor über 30 Jahren, so erinnere ich mich, hat man funktionsfähige Funsionskraftwerke für „in 50 Jahren“ angekündigt. An dieser Zeitdistanz hat sich seither nichts geändert. Immer braucht man noch mal 50 Jahre. Doch bis 2060 werden die Erneuerbaren bereits den Großteil der Energieversorgung übernommen haben und für Fusionskraftwerke ist einfach kein Bedarf mehr.
Schade ist es allerdings um die Verschwendung von Forschungsmitteln. Die wären anderweitig deutlich besser angelegt.