Bamako (Spielfilm aus Mali, 2006)
Attac Rosenheim und Juma-Film zeigen im „Z“ (Innstr. 45a; Rosenheim) den Film „Bamako“ (Mali, Frankreich, USA; 2006) von Abderrahmane Sissako. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe „Asyl ist Menschenrecht“ des Initiativkreises Migration.
Zum Film:
Melé ist Sängerin in einer Bar, ihr Mann arbeitslos. Sie teilen sich mit anderen Bewohnern den Hinterhof eines Hauses in Malis Hauptstadt Bamako, der zudem noch von Hühnern und Ziegen bevölkert wird, durch den Hochzeitsgesellschaften ziehen und wo regelmäßig der große Waschtag zelebriert wird. Und mitten in diesem bunten Kosmos des afrikanischen Alltagslebens findet eine Gerichtsverhandlung statt, in der Vertreter der afrikanischen Zivilgesellschaft Klage erheben gegen die Aktivitäten des internationalen Währungsfonds IWF und die Entwicklungspolitik der Weltbank, die mit ihren Projekten und Planungen das Land zugrunde richten. Doch während der Prozess spannungsgeladen mit Zeugenberichten und Plädoyers voranschreitet, geht das Leben im Hof munter seinen normalen Gang. Hier vermischen sich die Alltagsgeschäfte mit der sonst so gedämpften Sphäre der exklusiven Gerichtssäle der Hauptstadt. Und Hollywoodstar Danny Glover liefert sich in einer ironischen Einlage ein wildes Shootout im Stil des Italowesterns.
Auf brillante Weise zeigt Regisseur Abderrahmane Sissako im Kontrast von Gerichtsverhandlung und Alltagsleben, wie die nördliche Welt mit der südlichen umgeht. Erdrückt von Schulden und bemüht sich anzupassen, kämpft der afrikanische Kontinent ums Überleben. Immer dringlicher wird die Notwendigkeit, im Namen all derer zu sprechen, die nicht die Möglichkeit haben, sich Gehör zu verschaffen. Dieses weltweit beachtete afrikanische Kinoprojekt drehte der Regisseur im wesentlichen im Hof des Hauses seines Vaters, in dem er auch aufgewachsen ist.
Sissako macht deutlich, dass das geplünderte und geknebelte Afrika weniger ein Opfer seiner Armut als vielmehr seines Reichtums ist. Dabei gibt Sissako in seinem Film den Frauen als Zeugen, Ankläger oder einen breiten Raum, denn: „Die Rolle der Frauen ist für Afrika viel wichtiger, als die Rolle der Männer“.
Mali, Frankreich, USA; 2006, 115 Min.
Buch und Regie: Abderrahmane Sissako.
Darsteller: Aissa Maiga, Hélène Traoré, Haméye Mahalmadane, William Bourdon, Danny Glover.
Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
Cannes 2006: Selection officiel; Rencontres Paris Cinema 2006: Grand prix du public.
Der Film wurde empfohlen vom Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte http://filmfestival-der-menschenrechte.de/features.html
Er läuft im Rahmen einer Veranstaltungsreihe des Initiativkreises Migration, vom 17.7.-2.8. in Rosenheim, unter dem Motto: „Asyl ist Menschenrecht“. Dabei ist in der VHS eine Ausstellung zum Thema zu sehen, am Salzstadel ein Flüchtlingszelt des UNHCR, es gibt „Comedy“, Vorträge und ein Forumtheater. Weitere Infos: http://migrationrosenheim.blogsport.de/asyl-ist-menschenrecht/
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Kurzbeschreibung:
In Bamako, der Hauptstadt Malis, teilen sich die Sängerin Melé und ihr arbeitsloser Mann mit Hühnern, Ziegen und anderen Bewohnern einen Hinterhof. Neben Hochzeitsgesellschaften und Waschtagen findet dort eine Gerichtsverhandlung statt: Vertreter der afrikanischen Zivilgesellschaft klagen gegen die Politik des internationalen Währungsfonds IWF und der Weltbank, die mit ihren Projekten das Land zugrunde richten. Regisseur Sissako lässt Ankläger, Zeugen und Verteidiger auftreten, er gibt den Frauen breiten Raum, es werden Szenen einer afrikanischen Emigration nach Europa und eines fiktiven Westerns gezeigt. Der immer noch aktuelle Film zeigt, wie die nördliche Welt mit dem Süden umgeht, der um sein Überleben kämpft.