Dokumentarfilm „Der Marktgerechte Patient“
Attac Rosenheim zeigt: „Der marktgerechte Patient“, einen Dokumentarfilm „von unten“ aus dem Jahr 2018, von Leslie Franke und Herdolor Lorenz, 82 Min.
Thema ist die Ökonomisierung und Inwertsetzung des Gesundheitswesens. „Maximaler Output, minimaler Aufwand, der Patient wird zum Werkstück, die Abläufe werden industriell strukturiert“ (Oberarzt Peter Hoffmann im Film).
Die Öffentlichkeit hört zwar von skandalösen Zustände in den deutsche Krankenhäusern. Dabei fehlt aber meist der Bezug auf eine wesentliche Ursache dieser Zustände: Die seit 2003 verbindliche Vergütung der Krankenhäuser durch sog. „Fallpauschalen“ (jede diagnostizierbare Krankheit hat einen fixen Preis – wer mit möglichst geringen Personal-, Sach- und Organisationskosten den Patienten schnell abfertigt, macht Gewinn – wer sich auf die Patienten einlässt und Tarife zahlt, macht Verlust).
Die Einführung der sog. DRGs (Diagnosis Related Groups) war der radikale Schritt zur kompromisslosen Kommerzialisierung eines Bereichs, der bis dahin vom Gedanken der Empathie und Fürsorge getragen wurde. Seither wird der Mensch dort, wo er am Verletzlichsten ist, nämlich als hilfsbedürftiger Patient, den gnadenlosen Prinzipien von Gewinn und Verlust untergeordnet.
Der Film läuft im „Z“, Innstr. 45a, 83022 Rosenheim. Der Eintritt ist frei.
Infos, Bilder und Medienecho auf:
http://der-marktgerechte-patient.org/index.php/de/