Emisssionshandel – unwirksames Mittel
Australien steht unter Schock, seit Jahresanfang ist der Kontinent von Unwettern heimgesucht worden, die zumindest indirekt ihre Ursache im Klimawandel haben. Deshalb ist es nur logisch, dass das Land jetzt die Notbremse zieht und fossile Rohstoffe durch eine Steuer verteuert. Eine CO2-Steuer ist zudem der einfachste Weg, den Ausstoß des Treibhausgases zu drosseln. Sie wirkt unmittelbarer als der Handel mit Emissionszertifikaten, den die Europäische Union betreibt, um den Klimawandel zu bremsen. Der Emissionshandel erfordert eine aufwendige Verwaltung, er hat Lücken. weil er den besonder stark steigenden CO2-Ausstoß des Verkehrs nicht berücksichtigt. Außerdem sind die Zertifikate bislang nicht versteigert, sondern weitgehend gratis zugeteilt worden. Der Druck auf die Unternehmen, Energie zu sparen, ist gering geblieben. Die Steuer dagegen belastet unmittelbar jeden, der fossile Rohstoffe verbraucht und den Klimawandel befeuert. Besonders wirkungsvoll und auch fair wäre eine Steuer aber nur, wenn sie weltweit erhoben würde. Andere Länder sollten daher dem Beispiel Australiens folgen.
Süddeutsche Zeitung vom 18.2.2011 – Kolumne „Australien hat verstanden“