Film „Little Alien“
„Little Alien“ im „Z “
Am So., dem 02. Oktober, zeigt die infogruppe rosenheim in Kooperation mit dem Initiativkreis Migration Rosenheim im „Z“ (Innstr. 45a) den Dokumentarfilm „Little Alien“ über die Thematik unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. Der Film beginnt um 20 Uhr; ab 19 Uhr gibt es die sog. „Volksküche“.
Das „Z“ ist ein linkes Zentrum in Selbstverwaltung, welches im Oktober in den Räumen der ehemaligen Buchhandlung Irrlicht eröffnet.
Die Protagonisten des Films sind Teenager, die allein und unter größter
Gefahr aus den Krisenregionen der Welt nach Europa flüchten. Die
österreichischen Regisseurin und Filmproduzentin Nina Kusturica
vermittelt auf höchst einfühlsame Weise ein komplexes Bild von den
Hoffnungen und Träumen jugendlicher Flüchtlinge, die sich nach ihrer
Flucht mit einem teilweise absurden und menschenverachtenden
bürokratischen System der europäischen Staaten konfrontiert sehen.
Die Jugendlichen Juma, Hishame, Ahmed, Nura, Achmad, Asha, Jawid und Alem
lassen die Zuseher nach und nach verstehen, weshalb sie es als letzten
Ausweg ansahen, ihre Heimat und Familie zurück zu lassen und in eine
ungewisse Zukunft aufzubrechen. Darüber hinaus gewährt die Regisseurin
dem Filmpublikum einen Blick hinter die Kulissen, nämlich durch die
Wärmebildkameras der Grenzpolizisten auf ahnungslose Flüchtlinge, und
begleitet die Teenager zu ihren Amtsterminen bei der Behörde.
In Europa angekommen wünschen sich die Jugendlichen nichts sehnlicher
als endlich ein geregeltes Leben zu führen. Doch die entmenschlichte
Bürokratie steht einer sofortigen Integration entgegen. Selbst
Sprachkurse dürfen erst besucht werden, wenn die Jugendlichen über einen
gültigen Asylbescheid verfügen. Und so sind sie zum Abwarten und
Nichtstun gezwungen. Kontakt zu „Einheimischen“ wird so ebenfalls nahezu
unmöglich. Eine Begegnung mit einem betrunkenen Mann am Bahnhof, der den
eben erst im österreichischen Traiskirchen angekommenen Teenagern Nura
und Asha alle gängige ausländerfeindlichen Vorurteile an den Kopf wirft,
wird so zu einer eindrucksvollen Schlüsselszene – umso mehr als den
Mädchen erst erklärt werden muss, dass es so etwas wie
Ausländerfeindlichkeit überhaupt gibt. Auch deshalb ist es umso
erstaunlicher und erfrischender, zu sehen, dass all diese Teenager trotz
der ständigen Unsicherheit ihrem Alter gemäß lachen, Spaß haben und
optimistisch bleiben.
Nina Kusturica ist es gelungen, ihre Protagonisten
auf einer sehr persönlichen Ebene zu zeigen – und genau das macht den
Film in Zeiten bedeutungsvoll, in denen das Thema Zuwanderung von der
Politik hauptsächlich populistisch abgehandelt wird.
Mit der Eröffnung des Z, zieht die Infogruppenfilmreihe „Der politische
Film“ (jeden ersten Sonntag im Monat) in das neue linke Zentrum um.
Die Filmvorführung beginnt wie gewohnt um 20:00 Uhr, der Eintritt ist frei.
Das Z ist bereits ab 18:00 Uhr geöffnet und ab 19:00 Uhr organisiert das
Montagsplenum eine SoKü (Solidarische Küche). In diesem Rahmen gibt es
vegetarisches Essen kostenlos bzw. gegen Spende. Weitere Informationen
zu dem Film gibt es im Internet unter www.littlealien.at oder unter
www.infogrupperosenheim.tk
Eingestellt von Justus Dallmer, Attac Rosenheim.